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Bitcoin und die Skalierungsdebatte

Hard Fork

Die Kryptowährung Bitcoin erfreut sich immer größerer Beliebtheit, wodurch immer mehr Transaktionen getätigt werden. Da die Blocks, in denen die Transaktionen aufgenommen werden, auf die Größe von einen Megabyte begrenzt sind, sind unter optimalen Bedingungen maximal sieben Transaktionen pro Sekunde möglich.

Dieser begrenzende Faktor sorgt für längere Bestätigungszeiten und erhöhte Transaktionsgebühren. Ein Umstand, den verschiedene Entwicklergruppen mit unterschiedlichen Ansätzen beheben wollen.

Die Lösungsvorschläge

Das jetzige Kernentwickler Team Bitcoin Core setzen sich weiterhin für eine Blockgröße von einem Megabyte ein. Ihrer Meinung nach wäre eine einfache Vergrößerung nur eine temporäre Lösung, die das Problem um einige Zeit aufschieben würde. Außerdem würde die Blockchain durch immer größer werdende Blocks immer mehr Speicherplatz in Anspruch nehmen. Es wären keine Grenzen gesetzt.

Sie schlagen als Alternative per Soft Fork die Erweiterung SegWit vor, die Transaktionen schlanker machen soll, sodass mehr Transaktionen in einen Block passen. Mit einher kommt auch eine off-chain, die eine Abwicklung außerhalb der eigentlichen Blockchain ermöglichen soll. Dieser Weg umgeht aber die Miner, die so weniger Belohnungen in Form von Bitcoins für Ihre Arbeit bekommen könnten.

Das Entwicklerteam Bitcoin Unlimited verfolgt hingegen die Strategie einer variablen Blockgröße mit mehr als einem Megabyte. Da diese Änderungen tiefgreifend sind, hätte Bitcoin Unlimited einen sogenannten Hard Fork zur Folge. Das bedeutet, dass sich eine zweite Blockchain parallel zu der im Moment genutzten Bitcoin Core Blockchain bilden würde. Und zwar zu dem Zeitpunkt, sobald mehr als 50% der Miner beginnen würde, Bitcoin Unlimited Blocks zu schürfen. Die aktuelle Verteilung zwischen Core und Unlimited kann man auf Coin Dance einsehen.

Die Folgen für die Nutzer einer Hardware Wallet

Kommt es also tatsächlich zu einem Hard Fork, bestehen für eine gewisse Zeit parallel zwei Bitcoin Blockchains: der Bitcoin Unlimited Fork (BTU) und der jetzige Bitcoin Core Fork (BTC).

Ist man vorher im Besitz von 2 BTC gewesen, so hat man nach dem Hard Fork immer noch 2 BTC aber auch zusätzlich 2 BTU, die man unabhängig voneinander ausgeben kann.

Vermutlich wird es dann auch möglich sein, BTU wie andere Altcoins zu handeln. Dies haben fast alle großen Kryptowährung Börsen im März 2017 bekannt gegeben. Dann entscheidet letztlich der normale User, welche der beiden Währungen sich durchsetzen wird und welcher Fork stirbt.

Kommt es zum Fork, kann man mit den jetzigen Hardware Wallets BTU nicht so bequem transferieren, wie man es von BTC kennt. Sollte sich der BTU Fork aber ebenfalls langfristig etablieren, werden die Hardware Hersteller Lösungen präsentieren. Vorstellbar ist, dass man über die Bitcoin App zwischen den einzelnen Forks wechseln könnte – so wie man es von der Ethereum App kennt, oder es werden komplett neue Apps entwickelt.

Wer direkt zu Beginn aktiv auf beiden Forks handeln möchte, kann natürlich jederzeit mit Hilfe des Recovery Seeds die privaten Schlüssel wiederherstellen und in eine andere Wallet importieren. Dieses Vorgehen wird aber nicht empfohlen, da es Sicherheitsrisiken birgt. Ledger beispielsweise versucht, so schnell wie möglich Tools bereitzustellen, um einen sicheren und leichten Zugriff auf beide Forks zu ermöglichen.




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Bablofil
16. April 2017 um 23:53

Thanks, great article.